Ungarn

Székesfehérvár

Gesamtbelegung: 2.365 Tote

Gesamtbelegung: 2.365 Tote


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Sarkereszturi ut 8-10

H-8000 Szekesfehervar

Ungarn


Die ungarisch-deutsche Kriegsgräberstätte Székesfehérvár liegt auf dem
Gelände des aufgelassenen Zivilfriedhofs "Heiliger Geist”. Dort sind deutsche
und ungarische Tote des Ersten und des Zweiten Weltkrieges bestattet.


Friedhofsbeschreibung


Eine Allee führt zum zentralen Hochkreuz. Granitkreuze, die auf jeder Seite
zwei Namen tragen, kennzeichnen die deutschen Soldatengräber. Auf einem kleinen
Gedenkplatz rechts vom Hochkreuz sind Namenstelen errichtet. Sie erinnern an
deutsche Kriegstote, die unter den Unbekannten ruhen oder deren sterbliche
Überreste nicht geborgen werden konnten.



Belegung


Im Zweiten Weltkrieg verloren etwa 54.000 deutsche Soldaten in Ungarn ihr
Leben. Die Namen von 35.000 dieser Kriegstoten sind bekannt. Aus dem Ersten
Weltkrieg sind 617 Tote verzeichnet. Die Grablagen von zwei Dritteln der
Verstorbenen verteilten sich auf 120 verschiedene Orte.


Erste Verhandlungen mit Ungarn über die Pflege von Kriegsgräbern begannen
schon 1963. In Übereinstimmung mit der Resolution der Rotkreuzgesellschaften
von 1965 tauschte Ungarn als einziges osteuropäische Land
Kriegsgräberunterlagen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
aus.


In Székesfehérvàr durfte der Volksbund nach 1964 einzelne der etwa 750
Gräber auf dem bis dahin schon verfallenen Friedhof mit Holzkreuzen
kennzeichnen. Der Gesamtzustand der Gräberfläche blieb jedoch
unbefriedigend.


1987 wurden Pläne der Stadtverwaltung von Székesfehérvàr publik, das
Friedhofsgelände in Teilen für gewerbliche Nutzung freizugeben. Verhandlungen
mit dem Ungarischen Roten Kreuz machten es möglich, die Kriegsgräber zu
sichern. Bis zum Frühjahr 1990 gelang es dem Volksbund-Umbettungsdienst, die
meisten deutschen Toten zu bergen und in einem anderen Teil des Friedhofes in
Einzelgräbern einzubetten. Im selben Zeitraum erfolgten Zubettungen aus
Szabadbattyan und anderen Grablageorten.


Historie


Székesfehérvàr ist eine der ersten Kriegsgräberstätten, die der Volksbund
nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Osteuropa neu anlegen durfte. Zum
Zeitpunkt der Einweihung am 1. Juni 1991 waren dort etwa 1.000 deutsche
Kriegstote bestattet. Nachdem die ungarischen Stellen dem Volksbund ein Gelände
für die Erweiterung der Anlage zur Verfügung gestellt hatten, wurde
Székesfehérvàr zum Sammelfriedhof für das Komitat Fejér. Durch Zubettungen hat
sich die Zahl der Bestatteten mehr als verdoppelt.


Am 23. Dezember 1994 trat das deutsch-ungarische Kriegsgräberabkommen in
Kraft. Inzwischen betreut der Volksbund in Ungarn 16 Kriegsgräberstätten. Sein
offizieller Ansprechpartner ist das Verteidigungsministerium, Abteilung für
militärische Traditionspflege und Kriegsgräberfürsorge.



Besonderheit


Zur Kriegsgräberstätte in Székesfehérvàr gehört ein ungarischer
Soldatenfriedhof mit liegenden Namentafeln und Totenstelen aus Eiche. Im
hinteren Teil der Anlage befinden sich die Gräber von etwa 1.200 Angehörigen
der österreich-ungarischen Armee, die im Ersten Weltkrieg starben. Namentafeln
und Betonkreuze kennzeichnen diese Gräber. Ein Glockenturm und verschiedene
ungarische Gedenktafeln schmücken die einzelnen Gräberblöcke.