Russland

Sologubowka

Gesamtbelegung: 60.217 Tote

Gesamtbelegung: 60.217 Tote


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Ausstellung
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während der Pflegesaison (April- Oktober) Mitarbeiter der Pflegefirma im Wächterhäuschen


In Sologubowka könnte die weltweit größte deutsche Kriegsgräberstätte
entstehen. Dort ist Platz für 80.000 Tote. Der Friedhof und Friedenspark wurden
2000 eingeweiht.


Friedhofbeschreibung


Die deutsche Kriegsgräberstätte Sologubowka liegt etwa 70 Kilometer
südöstlich von St. Petersburg, das bis 1991 Leningrad hieß. Das fünf Hektar
große Areal ist in drei Gedenk- und Friedensorte gegliedert: Neben der
Kriegsgräberstätte sind das der Friedenspark und die russisch-orthodoxe Kirche
Mariä Himmelfahrt.


Die Namen von 35.348 Toten sind auf Granitstelen verzeichnet. Der Friedhof
bietet Platz für insgesamt 80.000 Tote und könnte damit die weltweit größte
deutsche Kriegsgräberstätte werden.


Belegung


Auf dem Sammelfriedhof ruhen 56.416 im Zweiten Weltkrieg gefallene deutsche
Soldaten.


Historie


1994 startete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Suche nach
einem geeigneten Gelände für einen großen Sammelfriedhof. In Sologubowka wurde
er fündig, nachdem er zahlreiche während des Kriegs angelegte deutsche
Soldatenfriedhöfe begutachtet hatte. Im Ortsteil Lezje erhielt der Volksbund
ein kircheneigenes Gelände, das ausreichend Platz bot. In der direkten Umgebung
gab es bereits vier kleinere Gräberfelder mit insgesamt 3.200 Toten. Ein
russischer Architekt aus St. Petersburg übernahm im Auftrag des Volksbunds die
Gestaltung. Ab 1996 bettete der Volksbund die Kriegstoten aus zahlreichen
Gräbern des St. Petersburger Gebiets nach Sologubowka um. Am 9. September 2000
wurde die Anlage im Beisein von Angehörigen und der ortsansässigen Bevölkerung
der Öffentlichkeit übergeben.


Ein wichtiger Teil des Projekts war die Wiederherstellung der 1851
eingeweihten, verfallenen russisch-orthodoxen Kirche Mariä Himmelfahrt als
versöhnende Geste. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich im Keller ein
Lazarett für deutsche Soldaten. Der Volksbund richtete nach der Restaurierung
im Gewölbe unter der Kirche einen Gedenk- und Ausstellungsraum mit
Schicksalsbeschreibungen von deutschen Kriegstoten ein. Außerdem sind dort die
Namen aller in Russland während des Zweiten Weltkrieges gefallenen, vermissten
und in Gefangenschaft verstorbenen deutschen Soldaten dokumentiert. Am 20.
September 2003 übergab der Volksbund das vollständig restaurierte
Kirchengebäude an die russische Gemeinde.


Besonderheit


Gleichzeitig entstand in Sologubowka ein Friedenspark. Zwei russische Birken
und eine deutsche Eiche waren die ersten drei Friedensbäume auf dem Areal. Etwa
400 Friedensbäume wachsen mittlerweile auf und neben dem Friedhof. Die Bäume
sind mit Granitsteinen gekennzeichnet, auf denen die jeweilige Baumnummer
steht. Am Friedhofseingang liegen Listen mit den Baumnummern und den
dazugehörigen Paten sowie die Ehrenbücher mit den Widmungen aus. Weitere
Friedensparks des Volksbunds gibt es in La Cambe (Frankreich), Groß Nädlitz (Polen) und Budaörs
(Ungarn)
.