Belgien

Langemark

Gesamtbelegung: 44.304 Tote

Gesamtbelegung: 44.304 Tote


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Klerkenstraat 86a

8920 Langemark

Belgien


Diese Grabanlage gehört seit September 2023 zu den
UNESCO-Weltkulturerbestätten.



Das Gemeinschaftsgrab in Langemark ist mit 24.917 Gefallenen das größte auf
einem deutschen Soldatenfriedhof. Die Anlage in Flandern entstand 1915.


Friedhofbeschreibung


Die Kriegsgräberstätte Langemark liegt in der belgischen Provinz
Westflandern. Die Anlage wurde 2015 von Grund auf instandgesetzt. Neben der
Wiederherstellung eines Innenhofs im Eingangsbereich und der Sanierung des
Eingangsgebäudes erfolgte die Neuverlegung der Grabsteine sowie eine Sanierung
der Wegeflächen und die Instandsetzung von Grünflächen. Am zentralen
Gemeinschaftsgrab entstand ein kleiner Platz. Die Figurengruppe "Trauernde
Soldaten" des Münchner Bildhauers Emil Krieger steht seitdem wieder an ihrem
ursprünglichen Ort, dem Gemeinschaftsgrab. Ähnliche Motive anderer Künstler
finden sich auf deutschen Soldatenfriedhöfen in Quero, Pordoi und Lommel.


Belegung


In Langemark sind 44.304 deutsche Soldaten begraben, die im Ersten Weltkrieg
während der Flandernschlacht 1914 fielen. Die Gefallenen, deren Personalien zum
Zeitpunkt der Umbettungen bekannt waren, wurden in Einzelgräbern beigesetzt,
während alle Unbekannten im großen Gemeinschaftsgrab Aufnahme fanden. Mit
24.917 Gefallenen ist es das größte auf einem deutschen Soldatenfriedhof.


Historie


Von Oktober bis November 1914 tobte im Ersten Weltkrieg die sogenannte erste
Flandernschlacht. Ein besonders verlustreicher deutscher Angriff erfolgte am
10. November bei dem damaligen Dorf Langemark. Die daran beteiligten Regimenter
bestanden großenteils aus jungen Kriegsfreiwilligen. Von der Obersten
Heeresleitung (OHL) wurde der massenhafte Tod der Soldaten propagandistisch zum
"Mythos von Langemark" verklärt. Am Ende des Ersten Weltkrieges gab es in
Belgien in 678 Gemeinden und Ortsteilen deutsche Soldatenfriedhöfe, 15 größere
Anlagen befanden sich im Ortsbereich Langemark. Der Friedhof entstand 1915 aus
einer kleinen Gräbergruppe. Die Zahl der deutschen Friedhöfe wurde auf Wunsch
der belgischen Regierung deutlich reduziert. 1919/20 bettete der belgische
Gräberdienst deutsche Gefallene in Langemark zusammen und löste vorhandene
Anlagen auf. Der deutsche Soldatenfriedhof Langemark wurde am 10. Juli 1932
offiziell eingeweiht. Zwischen 1956 und 1958 wurden die deutschen Gefallenen
von den noch bestehenden 128 Friedhöfen auf die drei deutschen
Soldatenfriedhöfe Langemark, Menen und Vladslo in Flandern zusammengebettet.


Seit 1990 ist der Friedhof Langemark Betreuungsfriedhof des Landesverbands
Nordrhein-Westfalen im Volksbund.


Besonderheit


Am 12. Oktober 2019 fand die feierliche Einbettung der Gebeine von 84
deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs in Langemark statt. Die Toten waren
bei archäologischen Arbeiten an der früheren Stellung "Hill 80" bei Wijtschate
(Heuvelland) gefunden worden. An der Bergung der Toten beteiligten sich
Menschen aus ganz Europa. In einem transnationalen Crowdfunding-Projekt bargen
ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unter wissenschaftlicher Begleitung
deutsche, britische, französische und südafrikanische Tote und dokumentierten
ihre Funde. Der Volksbund hatte das Projekt mit 25.000 Euro unterstützt.


Im September 2023 hat die UNESCO 139 Friedhöfe des Ersten Weltkrieges zu
Weltkulturerbestätten erklärt. 24 deutsche Grabanlagen sind in Obhut des
Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. - Langemark ist eine davon.