Litauen

Kaunas

Gesamtbelegung: 5.973 Tote

Gesamtbelegung: 5.973 Tote


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Asmenos 1

Kaunas

Litauen


Die Stadt Kaunas liegt im südlichen Teil der baltischen Republik Litauen.
Der Sammelfriedhof Kaunas ist die zentrale Kriegsgräberstätte für alle
deutschen Soldaten, die in den mittleren Landesteilen Litauens den Tod fanden.
Der Friedhof befindet sich im Stadtteil Aukštieji Šanèiai (Oberschanzen),
südöstlich des Stadtzentrums, an der Aðmenos gatvë. Von Vilnius (Wilna) erfolgt
die Anreise auf der Autobahn bis zur Abfahrt Kaunas-Zentrum. Am 9. September
2000 wurde die Anlage der Öffentlichkeit übergeben.


Friedhofsbeschreibung


Die Wehrmacht ließ den deutschen Soldatenfriedhof in Kaunas 1942 anlegen und
während des Zweiten Weltkrieges weiter ausbauen. Der Sammelfriedhof umfasste
schließlich eine Fläche von zwei Hektar und war mit etwa 1.500 Toten belegt. In
der Nachkriegszeit blieb die Anlage ohne Pflege und verlor bald ihre
oberirdisch sichtbaren Merkmale. In den Jahren 1995 und 1996 sondierte der
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. das Areal und ermittelte die
Größe des Friedhofes sowie die Lage der Gräberblöcke. Dem Abschluss der
Projektierung im Jahr 1998 folgten die Wiederherrichtung des ursprünglichen
Friedhofes und die Anlage neuer Einbettungsflächen. Nach Ablauf von zwei
Jahren, im August 2000, waren die Arbeiten abgeschlossen. Bis zum Jahr 2009
bestattete der Umbettungsdienst des Volksbundes mehr als 5.000 Kriegstote auf
den Erweiterungsflächen. Weitere Zubettungen folgten. Ein Gedenkplatz mit einem
Hochkreuz aus Naturstein bildet den zentralen Punkt des Friedhofes. Die Namen
und Daten der bereits während des Krieges in Kaunas beigesetzten Soldaten sind
auf Inschriftenstelen verzeichnet. Die Blöcke 4 bis 8 – hinter dem Gedenkplatz
– sowie die Blöcke 2 und 3 – rechts und links des Platzes – sind mit den vom
Volksbund eingebetteten Kriegstoten belegt. Gleiches gilt für die im
Eingangsbereich des Friedhofes gelegenen Blöcke 9 und 10. Grabkreuze aus Granit
sowie liegende Schrifttafeln verewigen die Namen der zugebetteten Toten. Vor
dem Block 8 sind zwölf Pultsteine aufgestellt, welche die Namen der in Kaunas
in Gefangenschaft verstorbenen Soldaten nennen. Das Namenbuch der Gräberstätte
ist im Gebäude der Friedhofsverwaltung werktags in der Zeit von 9.00 Uhr bis
16.00 Uhr einsehbar. Ein Buch für Eintragungen von Besucherinnen- und Besuchern
liegt dort ebenfalls aus.


Historie


Litauen wurde erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein souveräner Staat.
Der 1939 geschlossene sogenannte Hitler-Stalin-Pakt gliederte Litauen dem
sowjetischen Interessengebiet ein. Infolgedessen wurde das Land 1940 faktisch
Teil der Sowjetunion. 1941, nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion,
besetzte die deutsche "Wehrmacht" Litauen. Sowjetische Truppen eroberten das
Land im Sommer 1944 zurück. Litauen wurde zu einer Sowjetrepublik. Der anfangs
noch vorhandene Widerstand bewaffneter Partisanengruppen gegen die sowjetische
Herrschaft brach bald zusammen. In Kaunas fielen Tausende Menschen den
Gräueltaten der Nationalsozialisten zum Opfer.


Besonderheit


Für die Anlage des deutschen Soldatenfriedhofs Kaunas wählte die "Wehrmacht"
1942 eine Fläche aus, die in der Nähe einer litauischen Kriegsgräberstätte mit
Toten aus den Kämpfen der Jahre 1918/19 liegt. In den Jahren nach Ende des
Zweiten Weltkriegs entstand neben der deutschen Gräberstätte ein
Memorialkomplex für die sowjetischen Kriegstoten der Kämpfe um Kaunas.