Rumänien

Iasi

Gesamtbelegung: 10.324 Tote

Gesamtbelegung: 10.324 Tote


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Str. Eternitatea Nr. 121

6600 Iasi

Rumänien


Öffnungsz. im Sommer

Montags bis Freitags

07:00:00 - 20:00:00

Samstags, Sonntags und an Feiertagen

-

Öffnungsz. im Winter

Montags bis Freitags

08:00:00 - 18:00:00

Samstags, Sonntags und an Feiertagen

-

Die deutsche Kriegsgräberstätte Iași liegt im Nordosten des Landes in der
Region Moldau und gehört zum "Cimitirul Eternitatea" ("Ewigkeitsfriedhof"), dem
größten Friedhof der Stadt.


Friedhofsbeschreibung


Symbolkreuzgruppen kennzeichnen alle Grabfelder der Anlage, die mit Bäumen
und Rosensträuchern gestaltet ist. Ein restauriertes Hochkreuz aus dem Ersten
Weltkrieg auf einem kleinen Gedenkplatz ist der zentrale Punkt. Seit 2019 sind
die Namen von 2.600 Toten auf 26 Tafeln aus Aluminium verzeichnet.


Belegung


Die unmittelbare Bedrohung durch die Sowjetunion veranlasste Rumänien 1940
zu einer Annäherung an das Deutsche Reich, das eine Militärmission entsandte.
Als Folge eines Putschversuchs wandelte sich das Land von einer
konstitutionellen Monarchie in eine Militärdiktatur.


Rumänische Truppen beteiligten sich am deutschen Angriff auf die Sowjetunion
ab Juni 1941. Angesichts eigener Verluste und der sich allmählich abzeichnenden
Niederlage Deutschlands ließ die Kriegsbereitschaft jedoch deutlich nach.


Nach einem Staatsstreich im August 1944 brach Rumänien die diplomatischen
Beziehungen zu Deutschland ab, sprach eine Kriegserklärung aus und schloss im
September einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion. Anschließend kämpften
rumänische Soldaten mit der Sowjetarmee gegen Deutschland.


Im Zweiten Weltkrieg starben rund 380.000 Rumänen – sowohl Soldaten als auch
Zivilisten. Auf dem "Cimitirul Eternitatea" in Iasi wurden während des Krieges
3.850 deutsche Soldaten in Einzelgräbern auf fünf Parzellen bestattet.


Heute ruhen in den Blöcken 1 und 2 rund 2.200 namentlich bekannte deutsche
Soldaten. Metalltafeln an den Rändern der Parzellen dokumentieren ihre Namen.
Eine dem Volksbund zusätzlich zur Verfügung gestellte Fläche ermöglichte einen
dritten Block. 1996 wurden 840 Tote aus den ehemaligen Parzellen D und F des
Friedhofs dorthin umgebettet.


Außerdem wurden die sterblichen Überreste von mehr als 4.000 Toten aus
mehreren Gemeinden zugebettet.


Historie


Nach dem Krieg verwahrlosten die Gräberfelder. Die Grabstellen auf den
Parzellen C und E mit 770 Toten wurden eingeebnet und seit Ende der 1980er
Jahre komplett mit rumänischen Zivilgräbern überbettet. Als Folge ließ sich die
Lage der vormals oberirdisch sichtbaren Einzelgräber nicht mehr
rekonstruieren.


1993/94 verhandelte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. über
die Sicherung und Herrichtung der noch existierenden Gräberfelder. Die
Stadtverwaltung genehmigte die Neugestaltung der Parzellen F und G, heute als
Block 1 und 2 bezeichnet, und die Erweiterung um einen dritten Bock. Die
Kriegsgräberstätte wurde der Öffentlichkeit am 21. September 1996 übergeben.


Am 10. Dezember 1997 trat das deutsch-rumänische Kriegsgräberabkommen in
Kraft. Vertragspartner des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist
das rumänische "Regierungsamt für Heldenverehrung" ("Oficiului Naþional pentru
Cultul Eroilor") in Bukarest.


Schon bald nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – ab 1999 – nahm die Zahl der
vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Rumänien organisierten
Workcamps für Jugendliche und Arbeitseinsätze für deutsche Soldaten zu, die als
Freiwillige Instandsetzungs- und Pflegearbeiten auf Kriegsgräberstätten
übernahmen. Das rumänische Verteidigungsministerium sowie die zentralen und
lokalen Behörden unterstützten diese Aktivitäten. Das rumänische Militär
beteiligte sich an den Pflegearbeiten, brachte die Gruppen in seinen
Stützpunkten unter und verpflegte sie dort.


Besonderheit


Schon im Ersten Weltkrieg wurden auf dem "Cimitirul Eternitatea" deutsche
Soldaten bestattet – etliche in Einzelgräbern, die meisten aber in einem
"Osuar" (Beinhaus, Ossuarium) gemeinsam mit rumänischen Soldaten.


Während des Ersten Weltkrieges starben schätzungsweise 53.000 deutsche
Soldaten in Rumänien. Fast 50.000 der Kriegstoten, darunter mehr als 34.000
namentlich bekannte, sind in rumänischen Gräberlisten verzeichnet. Diese führen
164 Gemeinden als Friedhofs- beziehungsweise Grablageorte auf.