Die Kriegsgräberstätte Dþûkste gehört zum Zivilfriedhof der gleichnamigen
Gemeinde im Bezirk Tukums. Deutsche und Letten sind hier begraben.
Friedhofsbeschreibung
In der Mitte der Kriegsgräberstätte mit Toten des Zweiten Weltkrieges steht
ein steinernes Hochkreuz. Die davor liegende Gedenkplatte trägt eine
zweisprachige Inschrift. Den zentralen Platz umgeben vier voneinander getrennte
Rasenflächen. 24 Grabkreuze aus Granit, die ringförmig um das Hochkreuz
angeordnet sind, markieren diese Flächen. Die Grabkreuze tragen die Namen und
Daten der hier Ruhenden. Auf zwei Pultsteinen am Rand der Anlage sind die Namen
der Kriegstoten festgehalten, deren überbettete Gräber sich außerhalb des
Soldatenfriedhofs befinden.
Belegung
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. geht davon aus, dass in
Lettland etwa 100.000 Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg zu Tode kamen, an
ursprünglich 6.600 Grablageorten bestattet wurden. Hinzu kommen 210 Friedhöfe
mit Toten des Ersten Weltkrieges. Deren genaue Anzahl lässt sich nicht mehr
ermitteln. Vermutlich starben rund 30.000 deutsche Soldaten während des Ersten
Weltkrieges auf lettischem Gebiet.
Während des Zweiten Weltkrieges bestattete die 290. Infanterie-Division der
Wehrmacht in Dþûkste neben dem Gemeindefriedhof rund 400 Soldaten. Außerdem
sind dort Letten begraben, die im Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite gegen
die Sowjetunion kämpften.
Nach Kriegsende verlor der ursprünglich in mehreren Ringen angelegte
deutsche Soldatenfriedhof die äußeren Segmente, als der Gemeindefriedhof
erweitert wurde – die Soldatengräber wurden überbettet.
Historie
Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Lettland schlossen am 24.
Januar 1996 ein Kriegsgräberabkommen und noch im selben Jahr erhielt der
Volksbund die Genehmigung, das mit Rasen bewachsene Gräberfeld des ehemaligen
Militärfriedhofs neu zu gestalten.
Von der ursprünglichen Anlage existierten nur noch die drei inneren
Grabreihen. Mithilfe eines Belegungsplans aus Kriegszeiten ließen sich die
Einzelgrablagen dieses Teils ermitteln. Dort setzte der Volksbund Granitkreuze
mit Namen.
Die Gemeindeverwaltung Dþûkste pflegt im Auftrag des Volksbundes die Anlage,
die der Öffentlichkeit am 14. Juni 1997 übergeben wurde. Partner des
Volksbundes in Lettland ist das "Brüderfriedhöfekomitee".
Besonderheit
In der Nähe des Gemeindefriedhofs steht die Ruine der im Zweiten Weltkrieg
zerstörten lutherischen Kirche von Dþûkste. Sie war für lange Zeit ein Mahnmal
gegen den Krieg. Vor einigen Jahren wurde innerhalb der alten Kirchenmauern ein
neues Gotteshaus errichtet. Die Kombination aus Alt und Neu ergibt ein
interessantes und beeindruckendes Bild.